Habs paar mal durchlaufen lassen. Wieso man von diesem Album enttäuscht sein soll, ist mir echt ein Rätsel. Eigentlich ist es so ziemlich genau das was man erwarten durfte. Ich hätte mir sogar schlimmeres vorstellen können und die Snippets haben auch schlimmeres erahnen lassen. Leider sind keine richtigen Kracher drauf, auch wenn mir der erste Track mit Snoop ziemlich gut gefällt. Auch sonst sind noch paar brauchbare Tracks dabei, dafür natürlich auch ein bisschen Schrott. Alles in allem würde ich wahrscheinlich so 6/10 geben.
Am schlimmsten finde ich direkt "Talk About It" am Anfang. Da dachte ich nach dem eigentlich vielversprechenden Intro schon, dass er es doch versaut hat, aber so schwach ist danach zum Glück nichts mehr. Außer dem Eminem-Part.
Kommt drauf an. "Detox" war an sich schon das meisterwartete Hip Hop Album aller Zeiten, egal wie man jetzt selbst dazu steht. Allein die ganzen Auskopplungen, Gerüchte, Mitschnitte und Co, die es seit 2003 oder 2004 gab und die dann zusammen mit den dutzenden Jahren Wartezeit schon irgendwie zu einem Mysterium geführt haben, sind einzigartig und wird es in der Art sicherlich nie wieder geben. Würde die Formulierung also nicht speziell auf "Compton" beziehen, lässt sich aber schon vertreten, da das ja sein drittes und letztes Soloalbum wurde und quasi an der Stelle steht, an der seit fast 15 Jahren eigentlich "Detox" stehen sollte.
Habe von dem Album auch nix erwartet. Als nach dem ganz netten Intro der erste Track losging und mir irgendso ein No-Name Rapper mit schiefen Rap/Gesang mit Autotune verschönert erstmal ins Ohr gegröhlt hat, hatte ich zuerst gar keine Lust überhaupt weiterzuhören. " Talk About It" ist auch einer der schwächsten Tracks der Platte. Die Mitte ist aber nicht schlecht ausgefallen, vor allem "All In A Day's Work", "Loose Cannons" und "One Shot One Kill" (mein Albumfavorit) sind ganz ordentlich geworden. Nach Track 10 kann man das Album aber ausmachen, weil danach nur noch belangloses Material bis hin zu Ausfällen kommen. Wie ihr hatte ich auch Schwierigkeiten, Dre wiederzuerkennen, und seine von ihm gerappten Parts sind auch nicht wirklich gut. Da ich den aktuellen Sound im Rap (und den der letzten 3-4 Jahre) kaum kenne, kann ich nicht sagen, ob das Album soundtechnisch eine Offenbarung ist, für mich klingt das an einigen Stellen sogar verkrampft nach "Trend-setzen-wollen". Hilft aber nix das Album aus der Mittelmässigkeit zu retten. Dazu sind viel zu viele Raps und Instrumentals einfach zu schwach.
5/10
Ich finds aber echt lustig, wie viele auf amazon & anderen Seiten enttäuscht tun, weil das Album für sie kein Klassiker geworden ist (nach dem Motto "Die Vorgänger warens ja auch". :smt003
Zitat[...]Nach den großspurigen Ankündigungen, insbesondere aufgrund der Aussage, vom Straight Outta Compton Movie inspiriert worden zu sein, erwartete mit Sicherheit nicht nur ich, auf eine Art Westcoast-Zeitreise mitgenommen zu werden. Jedoch wurde ich als alter Rap-Nostalgiker bereits bei der Feature-Liste eines besseren belehrt, denn von zahlreichen Dre-Weggefährten und Westcoast bzw. Compton-Veteranen [...] war keine Spur. Stattdessen zahlreiche Künstler, die mir bis dato kein Begriff waren. Da Dr. Dre mit seinen Werken jedoch immer den Zeitgeist getroffen hat, legte ich mir quasi im Blindflug auch dieses Werk in der Erwartung zu, es mit einem Werk zu tun zu haben, dass sich auf Augenhöhe mit den Vorgänger-Alben befindet. Die anfängliche Euphorie wich relativ schnell der Ernüchterung. Zu belanglos und uninspiriert klingt das Album, wenn das Album nicht Compton heißen würde, wüsste man nicht, dass man es mit einem Westcoast-Album, geschweige denn einem Dr. Dre Album zu tun hat. [...]was ich persönlich als sehr schade empfinde, da meine Erwartungshaltung immens war. Ein unwürdiger Abgesang eines seinerzeit unglaublich kreativen Künstlers.