Nach dieser herzhaften Diskussion ist es ja schon meine Pflicht, hier mitzumischen :smt003 Hab daher grad meine Kaufpause für ne Sekunde auf Eis gelegt und mir das Teil beordert. Bin schon sehr gespannt wen ich hier schreien hören werde. rock
Ich denke, dass dir das Album nicht so gut gefällt. Wäre natürlich cool, wenn doch, aber da du wie Jimmy eher auf den älteren und "normalen" Sound stehst, wirst du vor allem an den Produktionen etwas zu meckern haben.
Zitat von FreeIch denke, dass dir das Album nicht so gut gefällt. Wäre natürlich cool, wenn doch, aber da du wie Jimmy eher auf den älteren und "normalen" Sound stehst, wirst du vor allem an den Produktionen etwas zu meckern haben.
Ich achte ja jetzt viel mehr auf Texte, daher bin ich gespannt. Neuen Sachen gegenüber will ich eigentlich versuchen, offen zu sein. Das mit dem "normalen" Sound dürfte kein Problem sein, ich hör ja gern mal abgedrehte Sachen. rock
So, ich hab das Album mehrmals gehört und auch versucht, auf verschiedene Elemente zu achten. Glaube nicht, dass sich bis Samstag/Sonntag groß was an meiner Meinung änder, kann sich aber über die Wochen/Monate ändern.
Zuallererst muss ich sagen, das ich nicht beurteilen kann, ob sich das Album von anderen Alben zu der Zeit absetzt, weil ich dazu einfach viel zu wenig bis keine Musik kenne; und auch nicht so bald plane aus dem Zeitfenster mir massig Releases zu holen.
Zuerst möchte ich gern was zu dem Thema, ob das Album nun West Coast Sound ist oder nicht, sagen. Es stimmt, G-Funk gibt es bis auf die 10 Sekunden am Ende von "M.a.a.d. City" gar nicht, was nicht schlimm ist. Es gibt diverse großartige West Coast Songs mit Cali Feeling, die keinen G-Funk benutzen (oder nicht so dominierend). Bestes Beispiel dafür ist imo 2Pacs Song "To Live and Die in LA", kaum Funk Elemente, aber trotzdem eine der besten West Coast Hymnen überhaupt. Jedoch höre ich generell West Coast Sound auf diesem Album eher wenig, und nur auf wenigen Tracks. Das es von der Attitüde und seiner Art her nach Compton Style klingen soll, wie Kane gesagt hat, finde ich ehrlich gesagt bis auf wenige Momente nicht. Aus dem Bauch heraus würde ich eher sagen, dass das Album sich nach East Coast anhört.
Zur Qualität des Albums: Zuerst hat mich das Album gar nicht gepackt bis auf einzwei Tracks, mittlerweile gefällt es mir besser, allerdings teile ich überwiegend die Meinung mit Jimmy. "Backseat Freestyle" ist ein richtig beschissener Track und "Swimming Pools" finde ich todes langweilig (hab den extra mehrmals hintereinander gehört, ob ich nicht irgendwas überhört hab). Die Stilelemente von Kanyes Album "MBDTF" wie Instrumentals lange weiterlaufen lassen, Samples von Stimmen und Gesang wurden hier harmonischer und erträglicher benutzt. Einige Songs hauen mich zwar auch nicht so vom Hocker, aber man kann sie gut anhören und passen gut zum Konzept. Meine Favoriten sind "Money Trees", die zweite Hälfte von "m.A.A.d city" und "Sing About Me, I'm Dying of Thirst", wofür der Junge Respekt von mir kriegt, dass es mich echt über die ganze Laufzeit des Tracks unterhalten hat. spitze: Die Bonus Disk finde ich insgesamt auch ganz gut, bis auf den ersten Track mit Dr. Dre. Vor allem "Now or Never" sticht positiv hervor (Bonus Disk fließt natürlich nicht mit in die Album Bewertung mit ein).
Ein Klassiker ist das Album für mich definitiv nicht. Um eine Aussage machen zu können wie "für ein neues Album schon ganz gut" kenn ich zu wenig neues Zeug. Das Album finde ich insgesamt überdurchschnittlich, abgesehen vom "Backseat Freestyle" kann man es gut durchhören, hat eine schöne Atmosphere und mehrere gute Tracks.
Dieses Schubladendenken von Westcoast Sound, Eastcoast, usw. und dann noch bei einem Album von 2012 Vergleiche mit 90er West Coast Sound / G-Funk zu ziehen, halte ich für unnötig, da Kendrick sicherlich nie versucht hat so etwas zu machen. Allgemein diese South/West/East/Midwest Differenzierung ist mittlerweile nicht mehr ansatzweise so klar definierbar wie in den 90ern und Anfang der 2000er. Zumal ich der Meinung bin, dass "good kid, m.A.A.d city" einen modernen Westcoast Sound verkörpert. Das da jetzt nicht jeder zweite Track nach "The Chronic" klingt, nur weil Kendrick aus Compton kommt, sollte jedem klar sein.
Zu den Lyrics hast du jetzt gar nichts geschrieben???
Zitat von FreeAllgemein diese South/West/East/Midwest Differenzierung ist mittlerweile nicht mehr ansatzweise so klar definierbar wie in den 90ern und Anfang der 2000er.
Stimmt auf jeden Fall, die Grenzen fließen da immer mehr ineinander. Ist gleichzeitig aber für jemanden, der sich wenig mit aktuellen Alben beschäftigt, auch schwer zu erkennen / nachvollziehen.
Zitat von FreeDieses Schubladendenken von Westcoast Sound, Eastcoast, usw. und dann noch bei einem Album von 2012 Vergleiche mit 90er West Coast Sound / G-Funk zu ziehen, halte ich für unnötig, da Kendrick sicherlich nie versucht hat so etwas zu machen.
Klar erwarte ich hier nicht ein Album wie es vor 20 Jahren geklungen hätte, oder das sich das Album krampfhaft an West Coast Alben der Vergangenheit orientiert. Mit dem Sound von damals will ich es auch gar nicht vergleichen, macht gar keinen Sinn sowas. Ist mir sogar lieber, dass es was Neues ist. Ich erwarte auch zb von Dre's neuem Album (hab noch gar nix davon gehört) nicht, das es voll mit G-Funk ist, oder gar das es ein Klassiker ist. Ich wollte lediglich sagen, dass sich das Kendrick Album für mich nicht unbedingt nach West Coast anhört, unabhängig vom Release Date. Was auch überhaupt kein Problem ist, ist ja trotzdem ein gutes Album. Ob nun West Coast oder Nordpol Sound im Lexikon steht, an der Qualität des Albums rüttelt das nichts. Wollte zu dem Thema nur meinen Senf dazugeben, weil das ja hier im Thread etwas besprochen wurde (auch wenns Jahre her ist).
Zitat von FreeZu den Lyrics hast du jetzt gar nichts geschrieben???
Zu den Lyrics (dachte der Text wäre lang genug gewesen ): die finde ich gut bis sehr gut! Ich finde das Konzept des Albums interessant und auch die Themen mehrerer Songs. Wie schon erwähnt finde ich den 12 Minuten Track sehr fresh, auch weil die Story von ihm gut erzählt ist. Fresh ist auch, dass er nicht in jedem Lied und jede zweite Zeile die typischen Wörter wie "Nigga", "Bitch", "Money" etc benutzt, sondern ein umfangreiches Vokabular besitzt. Verschiedene Situationen und seine Gefühle beschreibt er auch schön im Detail mit gutem Storytelling. Solche Texte höre ich mir auch viel lieber an als die üblichen Crack & Mödergeschichten. Seine Stimme ist zwar nicht 100% mein Geschmack, aber mir gefällt das er viel mit seinem Flow spielt und variiert.
Ich hab jedenfalls bisher noch kein Album wie dieses gehört, und das im positiven Sinne. Auch wenn ich es nicht so gut bewertet und finde wie ihr, ich finde das Teil definitiv gut!
Zitat von FreeDieses Schubladendenken von Westcoast Sound, Eastcoast, usw. und dann noch bei einem Album von 2012 Vergleiche mit 90er West Coast Sound / G-Funk zu ziehen, halte ich für unnötig, da Kendrick sicherlich nie versucht hat so etwas zu machen. Allgemein diese South/West/East/Midwest Differenzierung ist mittlerweile nicht mehr ansatzweise so klar definierbar wie in den 90ern und Anfang der 2000er. Zumal ich der Meinung bin, dass "good kid, m.A.A.d city" einen modernen Westcoast Sound verkörpert. Das da jetzt nicht jeder zweite Track nach "The Chronic" klingt, nur weil Kendrick aus Compton kommt, sollte jedem klar sein.
:smt001
Ich hör das Album auch nach 4 Jahren immer noch gerne.
Zitat von ScoreKlar erwarte ich hier nicht ein Album wie es vor 20 Jahren geklungen hätte, oder das sich das Album krampfhaft an West Coast Alben der Vergangenheit orientiert. Mit dem Sound von damals will ich es auch gar nicht vergleichen, macht gar keinen Sinn sowas. Ist mir sogar lieber, dass es was Neues ist. Ich erwarte auch zb von Dre's neuem Album (hab noch gar nix davon gehört) nicht, das es voll mit G-Funk ist, oder gar das es ein Klassiker ist. Ich wollte lediglich sagen, dass sich das Kendrick Album für mich nicht unbedingt nach West Coast anhört, unabhängig vom Release Date. Was auch überhaupt kein Problem ist, ist ja trotzdem ein gutes Album. Ob nun West Coast oder Nordpol Sound im Lexikon steht, an der Qualität des Albums rüttelt das nichts. Wollte zu dem Thema nur meinen Senf dazugeben, weil das ja hier im Thread etwas besprochen wurde (auch wenns Jahre her ist).
Aber wie klingt Westcoast für dich? Das meine ich ja damit. Für dich ist Westcoast der Sound aus den 90ern, frühen 2000er und nur weil das Album diesem Sound nicht ähnelt, ist es kein Westcoast Sound für dich. Leute, die viel 90er Rap hören, vergleichen Musik automatisch und wahrscheinlich unbewusst immer mit Alben von vor 20 Jahren und das da dann keine großen Ähnlichkeiten mehr bestehen ist ja klar.
Zitat von FreeAber wie klingt Westcoast für dich? Das meine ich ja damit. Für dich ist Westcoast der Sound aus den 90ern, frühen 2000er und nur weil das Album diesem Sound nicht ähnelt, ist es kein Westcoast Sound für dich. Leute, die viel 90er Rap hören, vergleichen Musik automatisch und wahrscheinlich unbewusst immer mit Alben von vor 20 Jahren und das da dann keine großen Ähnlichkeiten mehr bestehen ist ja klar.
Der Sound ist nicht wirklich Zeit gebunden. Er klingt in jeder Ära anders. So wie zb kaum ein Album von 2006 noch so klang wie die von 1996. Entwickelt sich halt mit der Zeit. Wenn Kendrick für dich nach West Coast klingt ist doch voll in Ordnung. Anhand dessen, was ich unter West Coast verstehe klingt Kendrick halt nur teilweise nach West Coast für mich (damit mein ich Elemente wie Snares, Claps, Samples, Instrumentalisierung, Feeling) Kann ja auch gern sein eigenes Ding machen der Junge, find ich sogar richtig gut, wenn er nen neuen eigenen Sound machen will anstatt sich daran zu orientieren was viele andere 20 Jahre lang schon gemacht haben. Ich kenn auch Songs von verschiedenen Rappern aus den letzten 5 Jahren, die sich mehr am klassischen Soundbild des Westens orientieren und für mich so mehr nach West Coast anhören als das Album von Kendrick. Man kann sagen, dass diese sich an alten Sound des Westens orientieren, während Kendrick den neuen Weg geht.
Was ihr auch angesprochen hattet, dass die Grenzen immer mehr ineinander fließen, kann ich definitiv zustimmen (anhand dessen was ich in den letzten 5 Jahren aktueller Musik kenne).
Hab das Album, nachdem ich es 3-4 Monate so gut wie gar nicht gehört hab, die letzte Woche wieder öfters gehört, da ich das komplette Album an einem Stück auf meinem Arbeitsweg hören kann und ich mir das Album mal wieder geben wollte. Gefällt mir mittlerweile besser wie noch im Juni. Auch wenn ich den "Backseat Freestyle" immer noch nicht so toll finde, kann ich den Track anhören und muss ihn nicht skippen, und der Rest des Albums ist wirklich stark! Atmosphäre und Lyrics sind wirklich sehr sehr hochwertig. Mal schauen ob es in den nächsten Jahren noch weiter bei mir wächst, aktuell reicht es aber um von mir 8,5/10 zu kassieren. Hab eben grade auch "To Pimp A Butterfly" beordert. :smt002