Location: Long Beach, Kalifornien Label: Death Row Records Besondere Features: Tha Dogg Pound, Lady Of Rage, Nate Dogg, RBX
Willkommen in 1993, dem Jahr, in dem die Qualität von Rap von sehr gut zu fantastisch anstieg. Anstatt wie in 1992 mit dem besten Album zu enden, beginne ich mein Geburtsjahr mit einem Paukenschlag. Und zwar mit dem Debütalbum des allerseits beliebten Snoop Doggy Dogg. Nach seinen großartigen Auftritten auf der ''Chronic'' wurde dem Dogg die Ehre zu Teil, ein vollständig von Dr. Dre produziertes Album zu bekommen. Von der Qualität wurde hier absolut nichts eingebüßt, so handelt es sich bei ''Doggystyle'' um ein West Coast Album der obersten Liga. Dre hat seine Beats hier noch etwas funkiger und synthy-beeinflusster gestaltet als auf seinem Album, wodurch ''Doggystyle'' auch das G-Funk Album schlechthin geworden ist. Diese wundervolle Produktion zusammen mit den lässigen und bissigen Raps von Snoop Dogg und seinen Freunden sind einfach eine perfekte Kombination. Gleich mit dem ersten Track, dem ''G-Funk Intro'' wird auf einem perves geilem Beat von der Lady Of Rage ein super Part gespittet, bevor man mit ''Gin & Juice'' einen weiteren ikonischen Rap Klassiker serviert bekommt. Auf den folgenden Tracks wird es dann noch entspannter, aber durch atmosphärische Meisterwerke wie ''Murder Was The Case'', das Grundlage für den späteren Film wurde, und Party Bomben wie ''Who Am I?'' wird Abwechslung geboten. Manche Menschen werfen dem Album tatsächlich keinen hohen Wiederspielwert auf lange Zeit vor. Das ist ein Kritikpunkt, den ich definitiv nicht nachvollziehen kann, so handelt es sich bei Snoops Erstling mal eben um das meistgehörte Album meines Lebens, und höre es auch heute noch sehr gern. Höchstwertung sollte selbstverständlich sein.
Location: San Francisco, Kalifornien Label: Get Low Records Besondere Features: Mac Mall, San Quinn, Rappin' 4-Tay
Der Sprung vom JT The Bigga Figgas Debüt ''Don't Stop 'Til We Major'' zu ''Playaz N The Game'' ist wirklich astronomisch. Für mich ist Figgaros zweites Album einfach ein perfektes Bay Area Rap Album. Jeder Song begeistert einfach sofort, Album läuft wie aus einem Guss, die gesamte Produktion ist funky, melodisch und eytrem groovy. Zu jeder Sekunde bin ich verleitet, mit Kopf, Bein, Fuß oder Händen mitzuwippen. Mit knapp 45 Minuten hat das Album auch die perfekte Länge und kann ich problemlos nochmal gespielt werden. Favoriten zu nennen ist hier schwer, da ich wie gesagt jeden Song liebe. Als Anspieltipps nenne ich mal das groovige ''Peep Game'', die Bay Area Hymne ''Game Recognize Game'' mit Mac Mall, das perfekte Zusammenspiel von D-Moe und JT auf ''Out 2 Get Cha'', bei dessem Beat auch an regnerischen Tagen die Sonne herauskommt, und der ''Foul From The Street'', dessen Beat einfach nie langweilig wird und durch JTs gutes Storytelling auch lyrisch begeistert (und auf den Reres immer als ''The Youngsters'' betitelt wird). Am liebsten würde ich zu jedem Song was schreiben. In den letzten zweieinhalb Jahren habe ich das Album gefühlt tausend Mal gehört und wird einfach nicht langweilig, immer noch eine Freude sich das Teil anzuhören.
Location: Los Angeles, Kalifornien Label: G.W.K. Records Besondere Features: LV & diverse SCC Mitglieder
Nicht zu verwechseln mit Mobb Deep, so haben Havoc und Prodeje, die wohl aktivsten Mitglieder des South Central Cartel 1993 zusammen ihr Duo-Debüt gewagt. Produziert hat Prodeje, als Gäste sind diverse Freunde von SCC dabei, vor allem Sänger LV, der hier mehrere Hooks versüßt. Hier wird der Sound vom ersten SCC Album noch etwas weiter entwickelt. ''Livin In A Crime Wave'' stellt perfekt den 1993er Sound der West Coast dar: viel mehr Synthesizer Nutzung als ich im Vorjahr, weiterhin viel Funk, aber auch gewisse Songs oder kleine Elemente, die noch etwas härter und schlichter klingen und das Soundbild nicht so ganz glatt, sondern noch etwas rauer gestaltet. Aber man erkennt, wohin die Soundreise geht. Das Album könnte besser nicht starten als mit dem titelgebenden ''Crime Wave'', einem meiner absoluten Lieblingssongs. Das entspannte, funkige Instrumental wird unterlegt durch Live Einspielung eines Saxophons, was einfach nur unglaublich smooth ist. Man kann sich wirklich bildhaft vorstellen, bei Sonnenuntergang in einem Lowrider durch LA zu fahren. Ich kann jedem diesen Song wirklich nur nahelegen. Neben diesem Highlight finden sich aber noch viele andere gute Songs, so das coole ''We Ain't Nuttin But Locs'' mit Parliament Samples, das auch wieder vor Funk trifft und einfach Spaß macht. Die Qualität des Albums ist insgesamt auch sehr hoch, lässt bei den letzten drei Tracks zwar etwas nach, aber können dem Album das Prädikat Hammer nicht verwehren. Das erste großartige Album aus der SCC Album, und lange nicht das letzte.
Zitat von ScoreManche Menschen werfen dem Album tatsächlich keinen hohen Wiederspielwert auf lange Zeit vor.
Wo hast du das denn gehört?
Es muss mittlerweile wohl um die 15 Jahre her sein, dass ich "Doggystyle" zum ersten Mal gehört habe und das Album hat in diesen Jahren eine irre Entwicklung bei mir durchgemacht. Damals habe ich dem Album Langeweile vorgeworfen und mich mit jemandem aus einem früheren Forum darüber sogar immer wieder gefetzt (meistens Spaßeshalber). Mein 16-jähriges Ich fand Snoop tief im inneren schon cool, aus jugendlichem Trotz aber auch irgendwie scheiße. Warum auch immer das so war damals??!! :smt003 Zur Eröffnung von dem Forum hier war ich bekanntlich auch noch kein riesen Fan von "Doggystyle", was sicher noch durch meine engstirnige Meinung damals beeinflusst wurde. Ich glaube ein großer Kritikpunkt waren immer die vielen Skits, die ich mittlerweile zum Teil sogar begrüße, da sie sich sehr gut ins Konzept einfügen. Ein 10/10 Album ist "Doggystyle" zwar auch jetzt noch nicht, kommt dem aber schon ziemlich nahe. "Murder Was The Case" hat einen der besten Beats aller Zeiten und auch Tracks wie "Gin And Juice" oder "Gz And Hustlas" sind unglaublich dope. Insgesamt ein fast perfektes Album.
Location: Memphis, Tennessee Label: Suave Records Besondere Features: -
Mit dunkel verzerrter Stimme führt uns MJG mit dem Intro in das Debütalbum des Memphis-Duos Eightball & MJG ein und macht mit schonungslosen Worten klar, dass "Comin' Out Hard" nichts für Weicheier ist. Der erste richtige Song "9 Little Millemeta Boys" unterstreicht dies noch einmal deutlich. Im weiteren Verlauf gibt es starken Gangsta- und Pimp-Rap der beiden Jungs aus dem Suave House. Zu den Highlights zählen unter anderem "Armed Robbery", "Mr. Big" und "Pimps In The House". Was die Präsenz am Mic angeht sind Ball und G schon ganz weit vorne dabei, sind aber was den stimmlichen Einsatz angeht noch nicht an ihrem Maximum angekommen (insbesondere MJG). Starkes Debüt!
Zitat von ScoreManche Menschen werfen dem Album tatsächlich keinen hohen Wiederspielwert auf lange Zeit vor.
Wo hast du das denn gehört?
Beiträge in anderen Foren, u.a. ugrap, und Unterhaltungen mit anderen G-Rap Hörern. Der hauptsächliche Kritikpunkt war dann meistens, dass sie das Album halt schon zu oft gehört haben und es nach dem tausendstens Mal anfing, langweilig zu werden.
Zitat von FreeWarum auch immer das so war damals??!! :smt003
Ich glaub das geht Trae und mir auch so. Fast alle 2011er Beiträge von mir würde ich am liebsten einfach löschen. :smt003
Props für deine Reviews, die 8Ball & MJG brauch ich auch noch. :smt001
"Playaz N The Game" ist ohne Zweifel eine ordentliche Steigerung zum Vorgänger. JT hat einfach in allen Bereichen eine Schippe drauf gelegt. Die Beats reichen von smoothen Nummern bis hin zu bouncenden Kopfnickern und JT hat sich am Mic ebenfalls ordentlich gesteigert. Ich finde auch, dass "Playaz N The Game" nicht unbedingt ein Album ist, das durch geniale einzelne Songs hervor sticht, sondern eher als extrem gutes Gesamtwerk glänzt. Ob es für mich irgendwann zur Höchstwertung reicht bezweifel ich aktuell noch, es gibt aber bei jedem Hördurchgang neue Tracks die mir positiv ins Ohr stechen.
Location: Oakland, California Label: Jive Besondere Features: Spice 1
"Get In Where You Fit In" ist bereits das achte Album von Too Short und bereits das vierte in Folge, das Platin-Status erreichen konnte. Auf den insgesamt 13 Songs spielen die Produzenten um Ant Banks und der Dangerous Crew gekonnt mit Soul- und Funk-Samples (u.a. mehrfach von Bootsey Collins) und liefern eine durchweg gut produzierte Unterlage für Shortys Pimp-Lyrics. Die beiden besten Songs werden direkt zu Beginn mit "I'm A Player" und dem smoothen "Just Another Day", das pures Westcoast-Feeling versprüht, abgefrühstückt. Ebenfalls empfehlenswert sind u.a. "Gotta Get Some Lovin'" oder "Way Too Real". Da bis auf das Intro alle Tracks an der fünf Minuten Grenze kratzen, der Großteil sogar darüber hinaus geht, wirkt das Album ab und an doch etwas langatmig. Insgesamt würde ich aber sagen, dass "Get In Where You Fit In" sein bis hierhin konstantestes Album ist.
Location: Houston, Texas Label: Rap-A-Lot Records Besondere Features: Mr. 3-2, 5th Ward Boyz, Ganksta NIP, Big Mello
Wir schreiben das Jahr 1993 und die Geto Boys sind mittlerweile allen im Geschäft als eine der härtesten Rap-Crews bekannt und daran soll sich auf ihrem Album "Till Death Do Us Part" nichts ändern. Willie D hat die Gruppe verlassen um seine Solo-Karriere anzukurbeln, dafür wurde Big Mike in das Gangsta-Trio aufgenommen und steht seinem Vorgänger in nichts nach, bekommt sogar zwei Solotracks ("No Nuts No Glory", "Straight Gangstaism" um sich vorzustellen und beide zählen zu den Highlights. "Straight Gangstaism" mit seinem Convicts-Partner Mr. 3-2 ist mittlerweile sogar mein Lieblingstrack vom Album. Für die Video-Version wurde zusätzlich noch ein Part von Scarface hinzugefügt, der auf "TDDUP" mit vier Solovorstellungen erneut seinen Standpunkt als Gruppenkopf zementiert. Hier wissen vor allem die für den South Central-Soundtrack veröffentlichte Single "Street Life" und das düstere "Cereal Killer" zu überzeugen. Die größte Entwicklung zu "We Can't Be Stopped" (1991) haben die Geto Boys aber bei den Produktionen gemacht. Neben vier Beats von John Bido (darunter Intro und Outro) stammt die musikalische Unterlage komplett von N.O. Joe, was definitiv ein guter Schachzug war. "TDDUP" wirkt durchweg harmonisch und tänzelt perfekt zwischen brettharten und ruhigeren Nummern. Bereits mit dem ersten Song "G.E.T.O." bekommt man die volle Breitseite vors Gesicht geklatscht und auch "Crooked Officer" brilliert durch einen dunkel treibenden Beat. Nicht zu vergessen natürlich "Six Feet Deep", einen der bekanntesten Tracks der Jungs aus Texas. Zum Abschluss des Albums gibt es noch einen achtminütigen Rap-A-Lot Posse-Cut mit Gastauftritten von u.a. dem Odd Squad, den 5th Ward Boyz, Too Much Trouble, Big Mello und Ganksta NIP.
Location: Vallejo, Kalifornien Label: Young Black Brotha Records Besondere Features: Ray Luv & Mac Dre
Damals erst 16 Jahre halt, veröffentlicht Jamal Rocker, als Rapper bekannt unter dem Alias Mac Mall, im Sommer 1993 sein Debüt Album "Illegal Business". Produziert von YBB Boss und Mac Dres musikalischem Ziehvater Khayree, welcher an der Arbeit an den Mac Dre und The Mack Alben seinen Stil immer weiter verbessert hat, bis er hier seinen Höhepunkt erreicht hat. Die gesamte Produktion ist sehr funkig, melodisch, ein bisschen rau und sehr abwechslungsreich. Schon damals gab es Beatswitches, auf die Khayree auf mehreren Songs zurückgreift und jedesmal einfach super gemacht sind. Mac Mall selbst klingt auch keinesfalls nach einem naiven Teenie Rapper, sondern hat schon eine vollentwickelte Stimme und Lyrics, auf die so mancher Gangsta neidisch werden kann. Der einzige Track, den ich nur als gut abstempeln würde, ist "Versitale", der Rest des Albums ist pures Dynamit. "I Gots 2 Have It" ist einer meiner absoluten Lieblingssongs, das funkige Instrumental unterlegt mit Saxophon Samples klingt einfach zu geil. Der wohl bekannteste Song des Albums ist die "Ghetto Theme", da das dazugehörige Vieo von 2Pac produziert wurde und er selbst einen Auftritt darin hatte. Am liebsten würde ich zu jedem Track hier einen Roman schreiben, ich glaube aber, dass die Höchstwertung genug Worte für sich spricht. Eines meiner absoluten Lieblingsalben.