Jahr: 1990 Location: Oakland, California Label: Big League Records, Inc. Besondere Features: D-Loc & Lady Ace
1990 veröffentlichte Richie Rich, der Head Pionier West Coast Gangsta Crew 415 sein Debüt Album. Produziert wurde das Album von J.E.D., der auch alles andere von 415 produziert hat. Vom Sound her handelt es sich um eine konsequente Weiterentwicklung des Sounds vom 415 Debüt. Der West Coast Sound der frühen 90er wird hier gut zur Show gestellt. Richie selbst rappt schon gut, allerdings rappt er hier noch eine halbe Tonlage höher (auf seinem nächsten Album war vor allem seine dunkle Stimme das Highlight). Einziger Ausfall ist der Track "Lady Ace", welcher auch komplett von besagter Lady Ace allein übernommen wird, ist allerdings ziemlich unnötig und langweilig. Der beste Track ist hingegen "The Picnic", wo Richie lässig über einen coolen Elektroorgel Beat rappt. Der Rest des Albums ist auch durchweg solide. Dies sollte dann aber auch zugleich sein letztes Solo Album für einige Zeit bleiben, da er im selben Jahr noch für Kokain Missbrauch einige Jahre in den Knast wanderte.
Jahr: 1990 Location: Compton, California Label: Capitol Records Besondere Features: Ice Cube
Ähnlich wie bei LL Cool J erwähnt, hab ich auch von King Tee bisher nichts gehört, daher war dieses Album mein erster Kontakt mit ihm. "At Your Own Risk" erschien damals 2 Jahre nach seinem Debüt und wurde fast komplett von DJ Pooh produziert. King Tee selbst ist schon ein guter Rapper mit einem coolen Flow. Die Produktion ist insgesamt auch ganz gut, einige Tracks sind etwas unspektakulär, aber schlecht ist kein Track. Highlight ist für mich ganz klar "On The Dance Tip", das mit dem Funkeinfluss und tiefen Bässen auch schon 2 Jahre älter klingt. Der Schlussong mit Breeze und Ice Cube ist auch sehr cool, aber ich steh generell auf diese lässigen Piano Einspielungen. Insgesamt ein gutes Album.
Jahr: 1990 Location: East Palo Alto, California Label: Studio B Records Besondere Features: -
Parts Unknown ist ein Rap Duo, das aus Sean T und Top Dog besteht. Sean T kennt man sicher von diversen Produktion in den folgenden 10 Jahren. Veröffentlicht wurde das Album nur via Tape und Vinyl. Die Soundqualität ist daher nicht die Beste, aber trotzden noch ok. Das für mich schwierigste an diesem Album ist, den Sound zuordnen zu können. Ein Großteil der Songs besteht nämlich aus wirren Klängen und fragwürdig gewählten Samples, die das Ganze ziemlich abstrakt wirken lassen. Ist ja schön, auch mal was anderes zu hören, aber mir sagt dieser Stil nicht wirklich zu. Dazwischen hat sich aber auch mehr oder weniger normales Material versteckt: "Radio Version Of The Underground" ist mein Album Favorit, welcher mit einer geilen tiefen Bassline daherkommt. Die abstrakten Songs machen es mir aber schwer, das Tape als Ganzes zu hören, da ich sie mittlerweile echt nur skippe. Insgesamt ein durchwachsenes Album.
Mir gefällt das Debütalbum von Above The Law richtig gut. Der erste Track ist zwar überhaupt nicht mein Fall, danach folgen aber bis auf ein, zwei Langweiler eine ganze Reihe an sehr guten Tracks. Am besten gefallen mir der Titeltrack, "Ballin'", "Freedom Of Speech", "Flow On" und "The Last Song".
Zitat von ScoreWas auf der zweiten Hälfte vom Vogänger "Life Is..." angefangen wurde, wird hier munter weiter betrieben, nur nochmal besser. Soundtechnisch geben starke P-Funk Einflüsse den Ton an, was super zu Too Short und seiner Art passt. Qualitativ ist das Album eine Spur besser als der Vorgänger und hat keinen schlechten Track vorzuweißen. Auch wenn mich nicht jeder Track vom Hocker reißt, macht das ganze Album insgesamt Spaß und weiß zu gefallen.
Würde ich so unterschreiben, wobei gerade "Rap Like Me" schon recht nervig ist, gerade durch diese unendlich in die Länge gezogene Spielzeit. Aber diese einzelnen Langweiler hat Too Short immer dabei. "The Ghetto" ist für mich auch sein bester Song aller Zeiten, ansonsten gefallen mir vor allem "Punk Bitch", "Short But Funky", "In The Oaktown" und "Nothing But A Word To Me". Für mich ist "Short Dog's In The House" das beste Too Short Album, das ich bisher kenne.
Jahr: 1990 Location: San Francisco Label: Soul Sonic Records Besondere Features: -
Hugh E.M.C. und DJ-XI sind, wie der Name schon erahnen lässt, ein Rapper/DJ Duo aus San Francisco. Ihr Projekt "Gangsta Knowledge" wurde nur auf Vinyl und Tape veröffentlicht und blieb die einzige Veröffentlichung des Duos. Auf dem Album sind insgesamt 5 Tracks vertreten mit einer Laufzeit von insgesamt 26 Minuten. Die Qualität der Tracks ist, abgesehen von "Its The Game" welches ziemlich langweilig ist, auf eiem guten Niveau und klingt nach dem typischen West Coast Sound von 1990. Auf Seite A wird über Gangsta Geschichten gerappt, auf Seite B wird mit Tracks wie "My Poetry" auch lyrische Tiefe bewiesen. Insgesamt ist "Gangsta Knowledge" ein solides Album, dass man gut durchhören kann, aber auch große "Wow"-Momente vermissen lässt. Dieses Album wurde übrigens 2002 zusammen mit Hugh E.M.C.'s Debüt Album (auch nur auf Tape veröffentlicht) auf einer CD namens "The Collection" wiederveröffentlicht.
Jahr: 1990 Location: San Francisco, Kalifornien Label: Brainstorm Artists International Besondere Features: -
S.F.C. ist, wie der Name erahnen lässt, ein Gruppe aus San Francisco, die anders als viele andere Frisco Rapper die Conscious Schiene fahren und sogar viel über christliche Themen rappen (plus Skits mit Vorlesungen eines Pastors). Daher ist es auch ganz interessant, den Texten zuzuhören und die Mitglieder probiert auch gern verschiedene Flows aus, so dass es vom Rap her nicht langweilig wird. Es gibt auch mehrere echt coole Songs, wie das lässige "Peculiar" und das wilde, leicht abstrakte "The Bomb". Die große Schwäche des Albums ist allerdings die Länge, da das Album knapp 70 Minuten geht, dazwischen kommen viele Skits (gerne auch mal zwei direkt hintereinander) und Instrumentaltracks, die das ganze zusätzlich in die Länge ziehen. Wo die erste Hälfte noch mehrere coole, freshe und abwechslungsreiche Tracks bietet, lässt die zweite Hälfte auch sehr nach, da sich viele Beats ähneln und alles zieht sich wie ein Kaugummi. Auch wenn die Texte gut sind und ich persönlich an Gott glaube, sind die Lyrics für mich aber überwiegend uninteressant und eher Mittel zum Zweck, um die Tracks auszufüllen. Insgesamt ist "A Saved Man" ein interessentes Album, das in der ersten Hälfte gute Qualität liefert, die zweite Hälfte schadet dem Gesamtbild aber leider. So nur ein ordentliches Album. Meine Hörproben sind übrigens alle von Spotify, weil die besagten besten Tracks auf Youtube nicht verfügbar sind.
Jahr: 1990 Location: Vallejo, Kalifornien Label: Strictly Business Records Besondere Features: -
Das Album "Enuff Of This Sh-t!" war das dritte und letzte Album von The Mac, da er im folgenden Jahr erschossen wurde. Produziert wurde das Werk von Khayree, späterer Young Black Brotha Records Produzent und Label Boss. Nachdem dieser im Vorjahr die Debüt EP von Mac Dre produziert hat, setzt er den dort angefangenen Sound hier fort. Sein Stil scheint hier auch schon mehr durch als bei besagter EP. Die Instrumentals sind alle im Sound der Westcoast um 1990 gehalten, also noch etwas schlichter als drei Jahre später. The Mac als MC is ganz okay, er rappt sehr gechillt und hat eine ordentliche Rap Stimme. Abgesehen vom "Unknown Track" ist das kurze Album auch ganz gut gelungen, kann man gut durchhören, bietet aufgrund der kurzen Länge aber auch nicht allzuviel Abwechslung oder Unterhaltung auf Lange Sicht.
Jahr: 1990 Location: Long Island, New York Label: Def Jam Besondere Features: Redman, LL Cool J
Das dritte Album der NYer Erick Sermon und PMD ist so ziemlich das, was man nach den beiden Vorgängern erwarten konnte. Der Sound des Duos wird hier nicht großartig erweitert, sondern ist zu 90% der selbe wie bei den Vorgängern. Heißt natürlich nichts schlechtes, es ist halt der gewohnt funkige Sound mit verschiedenen instrumentalen Samples. Allerdings klingt das ganze hier auch nicht mehr so innovativ wie bei bei beiden Alben zuvor. Auf Experimente wird hier verzichtet. Die zwei Tracks mit Redman Feature gefallen mir am Besten. Qualitativ ist das Album ähnlich wie die Vorgänger, wobei mit "Mr. Bozack" und "Funky Piano" zwei recht langweilige Durchhänger dabei sind, die den Hörfluss doch stören. Bin mal gespannt wie der Nachfolger aus '92 ist, der soll ja EPMDs bestes Album sein.
Jahr: 1990 Location: San Antonio, Texas Label: Youngsta Records Besondere Features: /
P.K.O. (Pounds Ki?z Ozeez) war eine Gangsta Rap Crew aus San Antonio, Texas. Vom Sound her klingt das Album wie ein Mix von East, West und South aus der Zeit. Zum einen erinnern mich viele Elemente an die frühen Sachen von Public Enemy (Der Opener "Armed & Dangerous" basiert auf "You Gonna Get Yours", und die Bassline vom Track "Radio Rhythm" ist auch hart von "Public Enemy #1" inspiriert). Andererseits gibt es hier schon diverse Synthesizer Einsätze, was schon mehr an Rap nach "The Chronic" erinnert. Der Track "Goin' To Jail Is A Mutha Fucka" kommt schon mit einer G-Funk like Synthy-Line daher, was den Track gut 2 Jahre älter klingen lässt. "Life In The Ghetto" ist auch ziemlich cool und, wenn ich grad keinen Track übersehen habe, der erste Rap Track der auf dem "Dazz" Sample von Brick basiert: wird euch mehr bekannt vorkommen von "No Vaseline" von Ice Cube, "Compton & Watts" von BG Knocc Out & Dresta oder "Snoopafella" von Snoop Dogg. "Pimps, Players, Hustlers, & Hoes", das auch schön dick produziert wurde. Der Rest des Albums schwebt auf gutem Niveau, Ausfälle gibt es keine ("Dirty Dance" finde ich etwas unpassend, muss den Track aber nicht skippen), und die 4 Jungs sind alle gute Rapper. Insgesamt also eines der besseren Alben von 1990 für mich. Gefällt mir! Nach diesem Album folgten noch 5 weitere Alben (92, 94, 96, 2000 und 2001), die werd ich mit der Zeit auch mal abchecken.
Jahr: 1990 Location: New York Label: MCA Records Besondere Features: /
Den Status von Rakim als einen der größten MCs aller Zeiten kann natürlich keiner in Frage stellen. Von dem, was ich bisher von ihm kenne, ist dieses Album bisher sein Höhepunkt. Abgesehen von höchstens Chuck D und KRS-One gibt es bis zum Release des dritten Albums von Eric B & Rakim keinen MC, der sich mit Rakims flowtechnischer Leistung von diesem Album meßen kann. Im Gegensatz zu den zwei Vorgänern hat The R seinen Flow nochmal verbessert und rappt hier zum einen schnell, dennoch wortgenau, aber zugleich auch lässig und sehr selbstbewusst und klingt so ziemlich nach dem perfekten Rapper. Die Instrumentals klingen auch etwas voller als bei den Vorgängern, wobei es wieder nicht ausreicht, als das ich diese Platte als qualitativ überragend bezeichnen würde, auch wenn Rakims Raptechnik hier schon sehr stark ist. Einige der langsameren Tracks sind nicht so mein Fall, und Fan der puren Instrumentaltracks auf denen Eric B nur scratcht werd ich wohl nie werden. Abgesehen von diesen besteht das Album also aus ganz guten Instrumentals, in Kombination mit einem der besten Rapper aller Zeiten in Prime Time. Wem es vor allem darauf ankommt, dem wird das Album sehr gut gefallen. Highlight für mich ist der Titeltrack und Opener "Let The Rhythm Hit Em", auf dem Rakim über dem besten Beat des Albums gleich mit einer krassen Leistung loslegt.
Würde auch sagen, dass "Mama Said Knock You Out" besser als die drei Vorgängeralben ist, insgesamt aber trotzdem ziemlich durchschnittlich. Am besten gefällt mir ebenfalls "Around The Way Girl", diese Art von Tracks stehen LL Cool J aber auch insgesamt sehr gut (siehe "I Need Love" von "BAD".