The Terrorists - Terror Strikes: Alwayz Bizness, Never Personal
Location: Houston, Texas Label: Rap-A-Lot Records Besondere Features: Ganksta NIP, Bushwick Bill, K-Rino, Point Blank
Gegründet wurde das Kollektiv South Park Coalition im Jahr 1986, fünf Jahre später erschienen die ersten "größeren" Releases. Neben einer EP von Street Military ist es vor allem das Debütalbum von Dope-E und Egypt-E aka The Terrorist, das für Furore sorgte. "Terror Strikes: Always Bizness, Never Personal" erschien im Jahr 1991 über das damals noch junge Label Rap-A-Lot Records und wartet mit einem Dope-E auf, der mit seiner brachialen Stimme gegen so ziemlich alles und jeden wettert. Titel wie "Bomb Threat", "Lyrics From Hell" oder "Fuck The Media" sagen eigentlich schon alles aus. Unterstützt werden die aggressiven, teils schon hasserfüllten Raps vom Microphone Terrorist durch namhafte Gastauftritte von u.a. Bushwick Bill, Point Blank, Ganksta NIP, K-Rino und (Lord) 3-2. Ebenso großartig sind die von wummernden Bässen bis hin zu düsteren Sounds reichenden Produktionen von Egypt-E, die zu keinem Zeitpunkt dem Klangbild der 80er nacheifern, sondern stets in die Zukunft blicken. Zweifelsohne zählt "Terror Strikes" zu den besten Alben die aus dem Umfeld der South Park Coalition und Rap-A-Lot Records jemals veröffentlicht wurden.
Location: Compton, California Label: Profile Besondere Features: DJ Quik
Bereits wenige Monate nachdem der Produzent und Rapper DJ Quik sein eigenes Debütalbum veröffentlichte, schickte er mit dem Compton-Duo 2nd II None bereits sein erstes Pferd ins Rennen. Auch wenn sich die beiden Cousins KK und Gangsta D durchweg solide am Mic schlagen, der eigentlich Star des Albums ist definitiv DJ Quik, der die beiden Jungs mit astreinen und vor allem abwechslungsreichen Funk- und Sample-lastigen laid back und mid-tempo Beats versorgt hat. Höhepunkte sind wirklich schwer zu picken, da so ziemlich alle Tracks zu überzeugen wissen. Zu meinen Favoriten zählen u.a. "Let The Rhythm Take You", "Comin' Like This", "Underground Terror", "Ain't Nothin' Wrong", "What Goes Up" und "Mystic".
Location: Compton, California Label: Ruthless Records Besondere Features: /
Nach dem Release des für Gangsta Rap wegweisenden "Straight Outta Compton" Album, der Trennung von Ice Cube und einer sehr guten EP aus dem Vorjahr kehrten die Compton Gangsta im Jahre 1991 mit ihrem wohl qualitativ besten Werk zurück. Auch wenn "EFIL4ZAGGIN" (oder auch "Niggaz 4 Life" nie an den Einfluss der Vorgänger LP herankam, ist sie ihr in Sachen Qualität m.E. weitaus überlegen. Für mich ist Dr. Dre der Star dieses Albums, da zum einen die Produktion sehr gut ist und zum anderen Dr. Dre ein mehr als solider Rapper ist, den man sich sehr gut anhören kann (auch wenn er an keinen einzigen Text mitgearbeitet hat). MC Ren macht seine Sache natürlich auch gut, Eazy-E ist auch solide. Der Beginn des Albums fällt mit dem sehr gutem Prelude und "Real Niggaz Don't Die" schon mal sehr gut aus. Auch die folgenden Tracks wissen alle zu begeistern, so auch "Alwayz into Somethin'", der wohl erste richtige G-Funk Track. Wo man das Album kritisieren kann, ist zum einen das die zweite Hälfte im Gegensatz zur ersten, die so gut wie perfekt ist, offensichtlich abfällt. Außerdem fehlt mit Ice Cubes Anwesenheit auch jegliches politisches Wissen und textlich ist das Album das klassische Gangsta Thema Niggas & Sex. In neueren Versionen ist auch die EP aus dem Vorjahr als Bonus dabei, was ich natürlich nur empfehlen kann. Ein starkes, letztes Album der legendären Pionier Gangsta Gruppe.
Location: Los Angeles, California Label: Priority/EMI Besondere Features: u.a. Kam, King Tee
Für sein zweites Album verlegte der Eiswürfel sein Revier aus New York wieder zurück in den Westen, das Produzenten Team The Bomb Squad wurde durch Sir Jinx, Boogiemen (Produzenten Trio bestehend aus DJ Pooh, Bobcat & Rashad) und Ice Cube selbst ausgetauscht. Vom Sound her klingt das Album auch viel mehr nach West Coast als das Debüt, nämlich nach dem für das Jahr typischen pre G-Funk Sound, der sich noch sehr stark am P-Funk orientiert. Heißt George Clinton Samples sind an der Tagesordnung, und über die Hälfte der Tracks beinhalten Tracks von Projekten an denen Clinton beteiligt war (Solo, Funkadelic, Parliament). Wenn jemand wissen möchte, wie in etwa das Album klingt, empfiehlt es sich "My Summer Vacation" zu hören, einer der stärksten Tracks des Albums, der auch gut symbolisch für das Album steht. Die zwei besten Tracks sind auf vielen Versionen ironischer Weiße nicht mehr vorhanden, nämlich "Black Korea" und "No Vaseline." Erstgenannter ist ein kurzer aber cooler Smash, der wegen rassistischer Inhalte gegen Koreaner vom Album genommen wurde. Und "No Vaseline" kennt ihr sicher alle, dabei handelt es sich um den legendären Diss Track gegen N.W.A., auf dem Ice Cube seine alte Crew im Alleingang zusammenfaltet. Für mich ist es nicht nur Ice Cubes bester Song (neben "It was a good day", sondern auch der beste Diss Track im Rap Game. Daher kann ich nur empfehlen, sich eine Version des Albums zu besorgen auf dem beide besagten Tracks drauf sind. Der Rest des Albums ist soweit solide, aber nicht umwerfend; viele Songs haben gute Ansätze und machen allein wegen dem funkigen Sound Spaß, aber echte Brecher gibt es hier kaum welche. Ich würde "Death Certificate" knapp über Ice Cubes Debüt stellen, seine besten zwei Alben sollten erst noch kommen.
Location: Oakland, California Label: Jive Records Besondere Features: -
"2Pacalypse Now", das Debüt vom damals 20-jährigen Tupac Amaru Shakur und bereits zu diesem Zeitpunkt versuchte der Westcoast-Rapper alles um DER lyrische Straßenprophet zu sein. Von Kriminalität und Drogenmissbrauch bis hin zu Polizeibrutalität versuchte 2Pac alles zu thematisieren, was seiner Auffassung nach falsch in der Gesellschaft läuft. Einer der lyrischen Höhepunkte und sicherlich auch eine seiner bekanntesten Tracks ist "Brenda's Got A Baby", der von einer ungewollten Schwangerschaft, die schlussendlich in einem Drama endete, handelt. Der wortgewandten und kraftvollen Performance von 2Pac stehen insgesamt roughe und jazzige Produktionen gegenüber, die vor allem aus heutiger Sicht größtenteils leider nur durchschnittlich daherkommen. Eine Ausnahme ist aber zweifelsohne das treibende "Trapped", einer meiner absoluten Lieblingssongs von Pac.
Kann da Score eigentlich fast komplett zustimmen. Erste Hälfte ist extrem stark, zweite baut definitiv ab, sind aber trotzdem noch einige starke Songs dabei. Ice Cube fehlt mir jetzt weniger wegen der Themen, sondern wegen seiner Ausstrahlung als Rapper. Lieblingstracks sind "Prelude", "Real Niggaz Don't Die" (!!!), "N!ggaz 4 Life", "Alwayz Into Somethin'", "Automobile" und "I'd Rather Fuck You". Die Interludes finde ich auf dem Album insgesamt auch ganz Unterhaltsam und stören den Hörgenuss vom Album überhaupt nicht.
Public Enemy - Apocalypse 91... The Enemy Strikes Black
Location: New York Label: Def Jam Besondere Features: Anthrax
Nach zwei unbestreittbaren Klassikern konnten PE mit ihrem insgesamt viertem Werk eigentlich nur verlieren. Ihre Popularität war bereits am Schwinden mit dem Aufstieg des Gangsta Raps. Dadurch, dass das Album zur selben Zeit wie das in Kraft treten des Grand Upright Music Rights erschien, waren die Staatsfeinde und ihr Produzententeam Bomb Squad gezwungen, ihren sonst so samplereichen Sound zu ändern. Samples wurden nun deutlich weniger verwendet, wodurch der ganze Sound insgesamt weniger explosionsartig klang. Trotzdem war dieser neue Sound mit selbstproduzierten Bomb Squad Beats alles andere als schlecht und wohl das Beste, was Public Enemy zu der Zeit anfangen konnten. Zum einen klingt der Sound hier mehr als je zuvor mehr nach dem Rest der Rap Welt als ein ganz eigener PE/BS Sound. Andererseits hört man auch genau das es eben Public Enemy ist. Tracks wie "Can't Truss It" und "Shut 'Em Down" klingen noch wie PE zu ihren besten Zeiten. Durch das wegbleiben von Instrumentalsongs ist das Album auch kürzer und man wird immer direkt in die Action gezogen. Wer den Rapstyle von Chuck D auf den Vorgängern mochte aber die Produktionen nicht mochte, wird hier vielleicht mehr mit anfangen können, da es definitiv moderner klingt als die Vorgänger, aber immer noch der typische PE Style durchschimmert. Insgesamt ein weiteres gutes Album von Public Enemy, dem zur Klasse der Vorgänger aber etwas fehlt, die Nachfolger aber alle mit Leichtigkeit in den Schatten stellt. Bis heute das letzte richtig gute Album der Gruppe die mich zum Rap gebracht hat.
Ist für mich ungefähr auf dem Level von dem Vorgänger, mit dem Unterschied, dass hier meiner Meinung nach die besseren Einzeltracks zu finden sind. Mir gefallen u.a. "My Summer Vacation", "A Bird In The Hand" oder "Alive On Arrival" ziemlich gut. Ich finde aber, dass die Produktionen (trotz Producer-Wechsel) Ice Cube auch auf "Death Certificate" nicht durchgehend gerecht werden, der hier mal wieder eine super Performance gibt. Ice Cube auf den Produktionen von Dr. Dre zu dieser Zeit wäre schon extrem dope gewesen.
Die Ice Cube Videos wollte ich auch posten, aber immer wenn ich die posten wollte hat mir Google Chrome angezeigt, das dies aufgrund eines ungewöhnlichen Codes nicht möglich sei.