Hab das Album seit gut 5 Jahren auch nicht mehr gehört und würde es mittlerweile nicht mehr als eines meiner Lieblings-East Coast Alben bezeichnen. Ordentlich ist das Album aber immer noch. Die Produktion ist relativ schlicht gehalten, was auch passt, da Kane so seine Skills zum Vorschein bringen kann. Rappen kann er nämlich auch aus heutiger Sicht immer noch verdammt eindrucksvoll, ein sehr sauberer Flow, gute Rhymes, und seine selbstbewusste Art kommt auch cool rüber. Er zeigt, wie man ein cooler Player sein kann, ohne sich mit massig Geld, Frauen und Drogen zu umgeben und dauerhaft Schimpfwörter um sich zu spucken. Meine Favoriten wären gleich die ersten drei Tracks ("Long Live The Kane", "Raw (Remix)" und "Set It Off", da sie das Album auch gut präsentieren. Um auf längere Sicht zu begeistern ist die Produktion aber leider etwas zu schlicht.
Jahr: 1987 Location: Long Island, New York Label: Def Jam Recordings Besondere Features: /
Das Debüt-Album der legendären Rap Crew Public Enemy erschien 1987 auf dem Label Def Jam. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rappern im selben Jahr waren PE schon damals die Jungs mit den politischen Messages. Auch wenn es für spätere PE Verhältnisse hier noch etwas ruhig abläuft, durchzieht eine gewisse Dynamik und Energie das Album. Auch wenn Chuck Ds Flow noch nicht so sehr am brennen ist wie beim Nachfolger, liefert er hier schon einen guten Eindruck ab. Ganz grob kann man das Album als insgesamt gelungen, aber eine schlechtere Version der drei Nachfolgern bezeichnen. Im Vergleich mit den Nachfolgern hat dieses Album nicht mal ansatzweise den selben wilden, bunten Sound. Liegt zum einen daran, dass hier nicht mal 30% so viel Samples wie später benutzt wurden, zum andern ist der Sound Stil doch relativ eintönig, wiederholt sich auf einigen Tracks und ist recht simple gehalten. Das muss allerdings nichts schlechtes sein: Der erste PE Klassier, ironischerweise mit dem Namen "Public Enemy No. 1" besteht lediglich aus Drums und einer dreckigen Bassline, dennoch gefällt der Song richtig gut. Ein weiteres Manko ist allerdings auch die Aufnahme Qualität, die teilweise bis zu "in der Garage aufgenommen" reicht. Glücklicherweise wurde der Nachfolger viel besser abgemixt. Insgesamt aber ein gutes Album.
Das wärem soweit die wichtigsten Alben, die ich aus den 80ern hab. Werd aber noch einige Sachen via Spotify auschecken, je nachdem wie lange wir die 80er noch machen.
Jahr: 1988 Location: The Bronx, New York Label: Next Plateau Besondere Features: /
Bei den Ultramagnetic MCs handelt es sich um eine Combo von East Coast Rappern, die u.a. aus Kool Keith, Ced Gee (Produzent) und Tim Dog bestand. Was das Projekt oder dieses Album für einen Einfluss es auf die Geschichte des Raps oder auf andere Künstler gehabt kann ich leider nicht sagen, dazu hab ich mich nicht intensiv genug mit den Rappern auseinander gesetzt und viele der Quellen sagen anderes zum Einfluss. Auf jeden Fall handelt es sich hier um ein fortgeschrittenes Oldschool Album, wie ich es nennen würde (nicht auf die Zeit bezogen). Was bedeutet, der Stil der Produktion ist noch recht schlicht gehalten, ist allerdings etwas schneller und dynamischer als auf den meisten anderen Alben zu der Zeit und bereits erste Elemente von Soul & Funk machen sich bemerkbar. Highlight des Albums sind aber die Raps, die vor allem von Kool Keith sehr cool vorgetragen werden; fix, aber dennoch verständlich und mit ordentlich Presenz am Mic. Ist insgesamt ein ganz gutes Album dass man sich mal geben kann. Ausfälle gibt es keine, allerdings bleiben Überflieger auch aus. Alles auf einem konstant gutem Niveau
Jahr: 1988 Location: Oakland, California Label: Dangerous Music / Jive / RCA Records Besondere Features: Danger Zone & Rappin' 4-Tay
Bin zwar nicht der größte Too Short-Fan, aber kann mit seinen älteren Alben trotzdem immer was anfangen. So auch mit "Life Is... Too Short", seinem zweiten Soloalbum nach "Born To Mack". Ist bis heute sein meistverkauftes Album mit Doppelplatin. Der Anfang ist recht unspektakulär, die ersten 4 Tracks sind zwar alle ganz solide, aber durch die minimalistischen Beats auch etwas lahm. Ab "Oakland" geht das Album dann richtig los. Ist gleichzeitig mein absoluter Favorit vom Album, sehr geiler Beat. "CussWords" und "City Of Dope" würde ich auch noch hervorheben. Insgesamt ein gelungenes Album, aus dem man allerdings noch mehr hätte machen können.
Sehr cooles, atmosphärisches Video zu einem geilen Song. :smt001 Passt beides richtig gut zusammen.
Public Enemy - Don't believe the Hype
Ganz cooles Video, allerdings nicht so ausdrucksstark wie die anderen Public Enemy Videos.
Public Enemy - Night Of The Living Baseheads (Dope Version)
Auch ein sehr cooles Video. :smt001 Die ganzen Ausschnitte aus Reportagen und die Aufmachung eines richtigen Fernsehberichts sind typisch Public Enemy und unterstreichen nochmal ihre Message.
Jahr: 1987 Location: South Bronx, New York Label: B-Boy Records Besondere Features:
Boogie Down Productions, bestehend aus dem Rapper KRS-One und dem DJ Scott La Rock, waren eine der ersten Hardcore-Rap-Crews in den 80ern und bestachen in ihrer Frühphase mit Lyrics über das Leben und die Kriminalität auf den Straßen ihrer Heimat South Bronx. Die Produktionen sind insgesamt ziemlich abwechslungsreich und mit vielen Samples versehen, im Mittelteil schleicht sich aber leider etwas zu viel Langeweile ein und das rockige "Dope Beat" gefällt mir überhaupt nicht. Doch besonders die ersten drei Tracks (allen voran das düstere "9mm Goes Bang" und "The Bridge Is Over" sind sehr gute Tracks. Definitiv ein empfehlenswertes Album.
Jahr: 1987 Location: Queens, New York Label: Def Jam Recordings Besondere Features: -
"Bigger And Deffer" ist meiner Meinung nach in allen Belangen besser als sein zwei Jahre zuvor veröffentlichtes Debüt "Radio". Man merkt einfach allgemein, dass zu dieser Zeit für mehr Abwechslung gesorgt wurde, was Beats und Raps angeht. Mit dem teilweise zu übertrieben aggressiven Rap-Stil von LL kann ich zwar weiterhin nicht viel anfangen, aber Songs wie "The Bristol Hotel" oder "The Do Wop" sind echt cool. Die beiden Höhepunkte sind aber definitiv die Single-Auskopplungen "I'm Bad" (dieser treibende Beat ist schon sehr cool) und "I Need Love" (zwar extrem käsig, aber vor allem die Produktion ist einwandfrei).
Zitat von ScoreUltramagnetic MCs - Critical Beatdown
... Auf jeden Fall handelt es sich hier um ein fortgeschrittenes Oldschool Album, wie ich es nennen würde (nicht auf die Zeit bezogen). Was bedeutet, der Stil der Produktion ist noch recht schlicht gehalten, ist allerdings etwas schneller und dynamischer als auf den meisten anderen Alben zu der Zeit und bereits erste Elemente von Soul & Funk machen sich bemerkbar. ...
Ich möchte jetzt nicht wie ein Klugscheißer klingen, aber ich glaube, dass der Sound, der für dich Old School Hip Hop ist, eigentlich New School Hip Hop ist. :smt003
Zitat von ScoreUltramagnetic MCs - Critical Beatdown
... Auf jeden Fall handelt es sich hier um ein fortgeschrittenes Oldschool Album, wie ich es nennen würde (nicht auf die Zeit bezogen). Was bedeutet, der Stil der Produktion ist noch recht schlicht gehalten, ist allerdings etwas schneller und dynamischer als auf den meisten anderen Alben zu der Zeit und bereits erste Elemente von Soul & Funk machen sich bemerkbar. ...
Ich möchte jetzt nicht wie ein Klugscheißer klingen, aber ich glaube, dass der Sound, der für dich Old School Hip Hop ist, eigentlich New School Hip Hop ist. :smt003
Ich weiß dass man das technisch gesehen als New School Hip Hop bezeichnet, den Post hatten wir ja schonmal hier im Thread. Allerdings ist für mich persönlich das meiste bis Ende der 80er vom Sound her Oldschool, auch weil es verglichen mit den 90ern definitiv älter klingt (viele bezeichnen ja mittlerweile die 90er schon als Oldschool Rap). Um künftig Verwirrung zu vermeiden, werd ich den besagten Sound um '88 halt New School Hip Hop nennen, auch wenn es persönlich (noch) nicht wirklich nach New School klingt. :smt003
Werde bis heute nicht wirklich warm mit dem Album. Ist auf jeden Fall gelungen und sehr stimmig, aber diese dauerhafte Gute Laune geht mir jedes Mal irgendwann auf den Sack. :smt003 Die Skits sind auch eher unnötig, zumindest wenn sie nicht aus Samples bestehen. Soundbild mit dem großen Jazz-Einfluss spricht mich dagegen sehr an, stecken insgesamt auch wieder extrem viele unterschiedliche Samplequellen drin, für die sich ein genaueres Recherchieren lohnt. "Eye Know" und "Description" (perfekter Beat!) stechen für mich hervor.
Jahr: 1987 Location: Oakland, California Label: Dangerous Music | Jive Besondere Features: -
Nach drei Untergrund-Releases veröffentlichte Too $hort mit "Born To Mack" sein Debütalbum, zuerst über Dangerous Music im Jahr 1987 und ein Jahr später als Re-Release über das Major-Label Jive und dem zusätzlichen Song "Mack Attack". Die Beats auf "Born To Mack" sind insgesamt ziemlich rau gehalten und sind mit ordentlich Funk versehen. Ein Hyphy-ähnlicher Sound ist stellenweise auch herauszuhören, vor allem auf dem ersten Track "Partytime". Dazu kommt die einprägsame Stimme von $hort, seine typischen Pimp- und Player-Raps und fertig ist ein durchweg solides Album.
Rap-technisch ist Rakim sicher das beste, was die 80er bis zu diesem Zeitpunkt zu bieten hatten. Was mir an "Paid In Full" überhaupt nicht zusagt sind die reinen Instrumental-Tracks (der "Extended Beat" ist cool, leider fehlt Rakim) und die beiden Tracks mit Marley Marl. Dem Gegenüber stehen richtig starke Songs wie "Move The Crowd", "Paid In Full" und "As The Rhyme Goes On". Insgesamt ein gutes Album, bei dem mir die Hälfte sehr gut und die andere Hälfte eher weniger gefällt.