Jahr: 1988 Location: Oakland, California Label: Big League Records Besondere Features: -
Bei 415 handelt es sich neben N.W.A. um eine der ersten West Coast Gruppen überhaupt. Sie war zugleich auch eine der, wenn nicht sogar die erste, Gruppe im Mobb/Gangsta Style, der in den 90er Jahren ja sehr populär wurde. Die Gruppe bestand aus Richie Rich, dem zweiten Rapper D-Loc und den Produzenten DJ Daryl (hat u.a. für C-Bo, Marvaless, Luniz, 2Pac und Dru Down produziert) und J.E.D. Vom Style und Sound her gibt das Album auch schon sehr viel vor, was viele Künstler in den 90ern weiter führten, sei es das Vokabular, die Themen oder der frühe funkige Sound. Viele der hier verwendeten Samples kennt man sicher von späteren West Coast Releases (z.B. "Snitches & Bitches" hat die selbe Melodie wie "Gz and Hustlas" von Snoop Dogg). Bis auf wenige Stellen klingt das Album auch nicht nach 1988, sondern mindestens 2 Jahre älter. Von der Qualität her würde ich das Album auch klar vor "Straight Outta Compton" stellen. Insgesamt wirkt "41Fivin" im Vergleich zu späteren Releases natürlich etwas angestaubt, von der Qualität her ist es aber ein mehr als solides Album. Wenn wie ich auf West Coast Sound steht und gerne verfolgen möchte, wie der Sound sich entwickelt hat, wird mit diesem Album Spaß haben.
Wegen dem Release Date, nach meinen Quellen erschien das Album ursprünglich 1988 und wurde zwei Jahre später in mehreren Auflagen wiederveröffentlicht. Da ich das Album nicht Original habe, kann ich das leider nicht überprüfen.
Jahr: 1987 Location: New York City, New York Label: Jive | RCA Records Besondere Features: -
Kool Moe Dee ist u.a. durch seinen Beef mit LL Cool J bekannt, dem er vorwarf, seinen Stil kopiert zu haben. Nicht nur, dass mit dem Titeltrack und "Don't Dance" zwei Diss-Tracks gegen LL auf dem Album vertreten, auf dem Cover liegt unter dem Reifen des Jeeps im Hintergrund eine rote Kangol-Mütze, ein Markenzeichen von LL Cool J. Musikalisch hat das Album aber nicht sonderlich viel zu bieten. Dee rapt insgesamt solide, die Produktionen sind durchweg ok. Wirklich hervorstechen tun aber lediglich "Suckers" und "Wild Wild West".
Jahr: 1988 Location: South Bronx, New York Label: Jive | RCA Records Besondere Features: -
Nachdem DJ Scott La Rock kurz nach der Veröffentlichung des ersten BDP-Albums beim Versuch einen Streit zu schlichten erschossen wurde, stand das Projekt Boogie Down Productions bereits wieder auf der Kippe. KRS One entschied sich aber seinen Bruder als DJ in die Crew zu holen und so erschien bereits ein Jahr später das Album "By All Means Necessary", das durch den Mord an seinen Freund in eine politische Richtung ging, was durch die Malcolm X-Anlehnung des Covers und Titel noch einmal verdeutlicht wurde. Dadurch ist auch der raue Grundton des Debütalbums gewichen und die Produktion von "By All ..." klingt runder und stimmiger. Ist neben dem Debütalbum bisher eins meiner Lieblingsalben aus den 80ern.
Jahr: 1988 Location: Long Island, New York Label: Fresh | Sleeping Bag Records Besondere Features: -
Gegründet wurde EPMD (Erick and Parrish Making Dollars) im Jahr 1987 und bereits im selben Jahr konnten sie mit der Single "It's My Thing" ihren ersten Erfolg feiern. Im Jahr darauf erschien das Debütalbum "Strictly Business" und heimste vier Monate nach der Veröffentlichung Gold ein. Markenzeichen des Albums sind die Sample-lastigen und funkigen Produktionen, sowie der gewollt monotone und eingängige Rapstil von Erick Sermon und Parrish Smith. "Strictly Business" ist bisher eines der wenigen Alben aus den 80ern, das ich mir sehr gut am Stück anhören kann, was u.a. an den abwechslungsreichen Beats und Samples (reichen von Kool & The Gang und den Beastie Boys bis hin zu Michael Jackson und Rick James) und dem Flow der beiden, der trotz Monotonie sehr cool rüberkommt, liegt.
Die erste Hälfte von Too Shorts Debüt Album finde ich leider nicht so toll, weil sowohl die Produktion als auch sein Rapstyle noch lange nicht so ausgereift sind wie ~5 Jahre später. Der erste Track ist zugleich auch der langweiligste Track des Albums. Die 3 Tracks danach sind schon sehr ordentlich und keinesfalls schlecht, aber insgesamt doch recht simpel produziert, so das es mich auf lange Sicht leider nicht begeistert. Die zweite Hälfte des Albums ist aber gut gelungen, das hört sich schon mehr nach gut produzierten Tracks mit Funk-Unterlegung an, für die man Shorty ja kennt. Die drei definitiv besten Tracks packe ich in die Anspieltipps. Insgesamt ein ordentliches Album mit mehreren guten Tracks.
Die zweite Hälfte vom zweiten Album von Too Short ist im Vergleich zu dem Debüt schonmal eine Steigerung, auch weil es mehr nach Too Short klingt wie man ihn kennt. Ich stimme Trae zu, dass der Anfang des Albums recht mittelmässig gelungen ist. Ab "Oakland" ist das Album aber durchweg gelungen. Solider Early West Coast Rap. Meine Anspieltipps wären die selben wie die von Trae, allerdings hab ich zu den Songs die fehlenden Links gefunden.:smt003
Nachdem Trae hier das Video zu "Ain't No Half-Steppin'" gepostet hat, habe ich mir einiges von dem Album versprochen, was aber leider kaum erfüllt wurde. Kane ist zweifelsohne ein guter Rapper, doch vor allem die Produktionen sagen mir zum Teil überhaupt nicht zu und verkörpern für mich diesen typischen New-York-Sound der 80er (insbesondere die ersten drei Songs). "Ain't No Half-Steppin'" ist aber weiterhin ein Brett und "I'll Take You There" gefällt mir ebenfalls sehr gut.
Jahr: 1980 Location: Englewood, New Jersey Label: Sugarhill Records Besondere Features: The Sequence (haben 1979 den ersten Rap-Track einer Female Rap Group rausgebracht)
Bin jetzt sogar zeitlich nochmal ganz nach hinten gegangen und hab mir mal das vermutlich erste Rap-Album überhaupt angehört. Zu der Zeit waren ganze Alben eher eine Seltenheit, die meisten Rap-Acts brachten nur einzelne Singles raus. Dementsprechend sind auf den ersten Rap-Alben auch meistens nur wenige Tracks drauf, die dafür oftmals ziemlich lange gehen. Hier sind auch nur 6 Tracks drauf, aber hat trotzdem eine Gesamtspielzeit von fast 40 Minuten. Der Begriff "Rap-Album" trifft hier auch nur begrenzt zu. Von den 6 Tracks sind nämlich nur 2 Tracks gerappt. Die Produzentin/Managerin des Albums (und gleichzeitig auch die Gründerin von Sugarhill Records) war nämlich überzeugt, dass ein reines Rap-Album 1980 sehr riskant im Bezug auf die Verkäufe sein könnte. Deshalb sind 3 Tracks reine Soul-Nummern und eine Disco-/Funk-Nummer ist auch dabei. Die sagt mir auch am wenigsten zu. Die beiden Rap-Tracks sind ordentlich, aber im Vergleich zum Standard der folgenden Jahre natürlich schon recht amateurhaft, was ja auch völlig normal ist. "Bad News Don't Bother Me", einer der Soul-Tracks, ist mein Highlight des Albums. Sehr smooth und eingängig, ohne zu kitschig zu sein. Trotzdem werde ich mir das Album insgesamt wohl nicht nochmal anhören.
Public Enemy - It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back
"It Takes A Nation..." ist ziemlich schwer für mich zu bewerten. Auf der einen Seite ist es erstaunlich, wie viele Beats und Samples im weiteren Verlauf der Rap-Geschichte von diesem Album verwendet und genutzt wurden, auf der anderen Seite sind mir die Produktion größtenteils irgendwie zu wild und wirr geraten (schwer zu beschreiben). Schade finde ich, dass "Show 'Em Whatcha Got" kein richtiger Song ist und "She Watch Channel Zero?!" ist ein Totalausfall. Die Begeisterung für Chuck D und seine Texte kann ich zwar nachvollziehen und sein Auftritt und Ausstrahlung sind zweifelsohne groß, wirklich meinen Geschmack trifft das ganze aber nicht. Mein Favorit vom Album und einer der besten Tracks der 80er ist "Black Steel In The Hour Of Chaos". Habe mir vor allem nach den Lobpreisungen von Score etwas mehr von dem Album erwartet, in Ordnung ist das ganze aber definitiv.
Als ich mir das Album vor einigen Jahren gekauft habe, konnte ich mit dem Sound recht wenig anfangen, mittlerweile gefällt mir "Straight Outta Compton" richtig gut. Öde und langweilige Songs wie von Score beschrieben kann ich persönlich nicht ausmachen. Meiner Meinung nach ist das Album sogar ziemlich abwechslungsreich was die Produktionen angeht und durch die verschiedenen Gruppenmitglieder werden auch die Raps zu keinem Zeitpunkt langweilig. Vor allem Cube und Ren liefern auf dem Album starke Beiträge ab. Neben den schon erwähnten ersten drei Tracks, gefallen mir "Parental Discretion Iz Advised", "Express Yourself" (muss bei dem Track immer ans stundenlange zocken von Tony Hawks Pro Skater denken) und "I Ain't Tha 1" am besten.
Bei mir folgen jetzt noch Eazy-E, Geto Boys, The D.O.C., ein weiterer Teil Lieblingstracks und die Bestenliste. Danach sind noch ein paar Sachen aus diesem Jahr dran und dann können wir im Januar mit 1990 starten. Ihr könnt auch gerne schon eure Bestenlisten posten. Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher ob ich eine Top 10 oder doch nur 5 (momentan wahrscheinlicher) machen soll.
Ordentliches Debütalbum von Public Enemy, auch wenn es insgesamt noch recht "brav" und ruhig ist, im Vergleich zum Nachfolger. Auch das Soundbild ist bei weitem nicht so spannend und abwechslungsreich wie auf "It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back". Wobei ich ehrlich gesagt den ein oder anderen ruhigeren Track hiervon gerne auf dem Nachfolger gehabt hätte, wäre vielleicht ein ganz passender Kontrast. Trotz allem sieht man hier aber schon, wo die Reise für die Jungs hingeht. "Miuzi Weighs a Ton" gefällt mir am Besten.