Location: Los Angeles, California Label: Tommy Boy Besondere Features: B-Real
Nach einer erfolglosen Debüt LP gründete der Rapper und spätere Sänger Everlast zusammen mit Danny Boy (nicht zuverwechseln mit dem Death Row Sänger) und DJ Lethal (der später u.a. für Ill Bill Beats basteln durfte) die Gruppe House Of Pain und fragten beim Cypress Hill Produzenten B-Real nach einer Zusammenarbeit, die dieser promt bejahte und zusammen mit Lethal das Soundgerüst für das HoP Debüt schuf. Vom Sound her hört man hier sehr stark den Cypress Hügel und unterscheidet sich stark von der Musik, die Everlast 6 Jahre später machen sollte. Den Opener "Jump Around" kennt mittlerweile jeder Rapfan, was Wunder da dieser Evergreen auch heute noch einen guter Partytrack darstellt. Die erste Hälfte des Debüts kann soweit überzeugen, sind die ruhigeren Stücke wie "Put Your Head Out" eher weniger gelungen, darf in "Top o' the Morning to Ya" wieder die Post abgehen und den Hörer erfreuen. Im eher schlechteren Kontrast steht da eher die zweite Hälfte, wo der LP wegen uninnovativen und qualitativ eher belanglosem Material schnell die Luft ausgeht.
Mir gefällt das Sophomore Album von DJ Quik leicht besser als das Debüt. Man merkt eine leichte Verbesserung in Produktion und Raps. Den Reggae Track finde ich auch ganz cool, der Track ist gut gemacht und bringt etwas Abwechslung rein. "Let Me Rip Tonite" finde ich etwas unpassend und deplatziert, abgesehen davon ist das Album aber gut gelungen, Free hat die essentiellen Komponenten bereit erwähnt.
Location: Pomona, California Label: Ruthless Records Besondere Features: Kokane, 2Pac, Eazy-E & MC Ren
Nicht lange nach ihrer EP von '91, wo man Above The Law den musikalischen Wandel schon gut anhören konnte, arbeitete die Gruppe um Cold 187um und KMG an ihrer zweiten richtigen LP, welche "Black Mafia Life" getauft wurde. Hier wurden die nächsten Steps in Richtung G-Funk getätigt, wobei der letzte Schliff in den nächsten zwei Jahren kommen sollte. Passend dazu hat man sich für fast jeden Song ein George Clinton Sample geliehen und zu einem Song gemacht. Die Gästeliste macht mit Kokane, 2Pac und zwei Ex NWA Boys einen mehr als guten Eindruck. Auf dem Album gibt es mehrere starke Hits, so alle Songs auf dem ein Gast dabei ist: Auf Opening Track "Never Missin' A Beat" wird das Album hervorragend eingeläutet, die Raps von AtL werden von Kokane gut ergänzt. "Call It What You Want" hat einen dynamischen, einprägsamen Beat zusammen mit einem Gastauftritt von 2Pac und Digital Underground Kollegen Money B zu bieten, während der ehemalige Homie Dr. Dre von AtL und Eazy-E auf "Game Wreck-Oniz-Iz Game" sein Fett wegkriegt. Viele der Songs laden schon zum mitwippen ein und haben durchaus Ohrwurm-potential, etwas gediegenere Lieder gibt es aber auch. Was ein bisschen stört sind mehr Kleinigkeiten, wie zB ein unnötig langes Intro bei "Never Missin' A Beat" oder der Track "Pimpology 101", der einen eigentlich coolen Beat hat aber nur zum bloßen Gelabber und Shout outs-geben verwendet wird. Kann aber nichts an der Tatsache ändern, dass mit "Black Mafia Life" ein wichtiger Schritt in der Entwicklung vom West Coast Sound getan worden ist, sowie eines der besseren Alben des Jahres gedroppt wurde.
Location: Compton, California Label: Par Records Besondere Features: diverse unbekannte Rapper
Anfang der 90er Jahre hat ein ehemaliger Homie von Eazy-E, der auf den Alias Tweedy Loc Bird hört, auch seinen Start in der Musikwelt gemacht. Nach dem Erfolg von N.W.A. und dessen Label Ruthless hat Tweedy seinen alten Freund angehauen, er wolle auf diesen Zug aufspringen und sein Debüt auf dessen Label releasen. Da Eazy-E dies jedoch ablehnte, war die einzig richtige Entscheidung in diesem Moment einfach ein Album independent zu veröffentlichen, das natürlich einen Eazy-E Diss nach dem anderen enthält. Und nicht nur er, auch N.W.A., die gesamte Belegschaft von Ruthless Records sowie KRS-One, Boogie Down Productions und Tim Dogg von der Ostküste lässt Tweedy auf seinem Debüt "187 Ride By" seine Abneigung spüren (von denen bis heute keiner Tweedy eine Antwort wert war). Als Features gibt es haufenweise eher unbekannte Rapper Kollegen aus Tweedys Crip Bande. Einer dieser Kollegen war DJ Battlecat der bei der Produktion mitgewirkt hat, und wer die gute alte Schlachtkatze kennt weiß, dass sein Name für Qaulität steht (wobei dieser hier wohl noch am ausprobieren war). Das Debüt des Compton Rappers mit der großen Klappe wurde mit einem Westcoast Soundteppich der typisch nach 1992 klingt, versehen, bedeutet also noch relativ raue, pre chonic Beats mit einem leichten Funkeinfluss. Nicht gediegen, sondern von Null auf Hundert startet der erste Track "Fu'k the South Bronx" gleich brachial, funky und sehr dynamisch und legt die Messlatte für das restliche Album hoch an. Leider handelt es sich hierbei auch um den besten Song. Die folgenden paar Songs sind soweit auch alle ganz cool, aber ab der Mitte geht dem Album doch stark die Luft aus, da die Instrumentals eher langweilig werden und Tweedy weder Interessantes zu erzählen hat, noch es im Gegensatz zum Anfang des Albums sehr motiviert erzählt, daher hat man eher das Gefühl man wollte schnell fertig werden. Ist insgesamt aber ein sehr solides Album.
Beim ersten Hören ist mir gleich aufgefallen, wie viel von diesem Album mir bekannt vorkommt. Spice 1s selbst betiteltes Debüt ist im Grunde eine Blaupause für viele in den Jahren kommenden West Coast Alben, denn aus so ziemlich jedem Track kommt mir etwas bekannt vor (''In My Neighborhood'' nutzt die selbe Sample Vorlage wie ''West Up!'' von WC, ''187 Proof'' hat die selben einleitenden Worte wie E-40 in ''I Wanna Thank You'' und aus ''East bay Gangsta'' wurde ein Rhyme für die Hook von ''Doin' Dirt'' von JT verwendet, um nur ein paar Beispiele zu nennen). Dadurch, dass alle Tracks seines Debüt Tapes aus 1991 hier wiederverwendet wurden, klingen einige Tracks etwas älter und eingerostet, ändert aber nichts an dem essentiellen Status dieser Scheibe. Die Beats sind noch etwas schlicht, aber die Ideen und der Vibe der Bay Area sind bereits presents, auch Spice 1 rappt hier schon mehr als ordentlich. Mein Favorit ist ''East Bay Gangsta''.
Mir gefällt Bushwicks Debüt ziemlich gut. Die rauen, dreckigen Rap-A-Lot Beats der frühen 90er wissen ebenfalls zu gefallen, auch wenn einzwei Tracks bisschen abschlaffen. Das Album reiht sich problemlos zu den hochwertigen RAL Scheiben der damaligen zeit ein. Meine Lieblingstracks sind die selben wie Trae.
Big Mellos Debüt geällt mir noch ein Stück besser als Bushwicks. Trotz der langen Laufzeit und abgesehen einiger unnötiger Skits ist es ein mehr als solides, gutes Album, das den damaligen RAL Sound einfach perfekt darstellt. Den Mix aus noch etwas Oldschoolhaftem Material und damals neuen Elementen finde ich sehr gelungen. Meine Favoriten sind "Playin' The Game", "Gank Move" und "Live In 3-D" (wer braucht Spotify, wenn er den OG hat ). Jetzt wird es mal Zeit, das ich mir auch mal den Nachfolger ganz anhöre.
@Score: Ich glaube das ATL Album ist hier falsch, habe jetzt auf mehreren Seiten gelesen, dass das im Februar 1993 erschienen ist. Auf dem Backcover steht sicher (c) 1992, was aber oft bei Alben steht, die am Anfang eines Jahre erschienen sind, da der Tonträger bereits im Vorjahr gepresst wurde.
Location: Richmond, California Label: No Limit Records Besondere Features: E-A-Ski
Ein gutes Jahr nach dem eher schwachen Debütalbum von Master P folgte bereits sein zweites Album "Mama's Bad Boy" auf dem vieles besser als noch auf dem Vorgänger gelungen ist. Die Produktionen wirken nicht mehr billig und zusammengewürfelt sondern bewegen sich deutlich in die Richtung von funkigen Westcoast-Produktionen. So wissen vor allem "Dope, Pussy And Money" und der bedrohliche Opener "Shoot 'EM Up" zu überzeugen. Auch rap-technisch hat sich P entwickelt und kann mit einem deutlicheren und einprägsameren Flow punkten. Doch auch hier ist nicht alles Gold was glänzt. Neben dem für mich überflüssigen Instrumental-Track "Premeditated Murder", sind vor allem "Psycho Rhymes", "Eyes Of A Killer" und "Ooh Shit" mit teils extrem schräg gesungen Passagen ziemlich unnötig.
Location: Richmond, California Label: No Limit Records Besondere Features: -
Kurz nach "Mama's Bad Boy" erschien bereits das nächste Album aus dem Hause No Limit Records. Die Gruppierung TRU veröffentlichte ihren ersten Tonträger "Understanding The Criminal Mind" auf dem die Mitglieder durchweg ihre harte und kriminelle Seite zeigen, was Songtitel wie "N!ggaz From Calli", "I Wear A Bullet Proof Vest" und "Fuck The System" oder das bedrohlich wirkende Albumcover doppelt unterstreichen. Wer nun ganz genau den Real Untouchables angehört, kann ich gar nicht zu 100 Prozent sagen. Neben Master P sind hier aber u.a. E-A-Ski, CMT, Rally Ral, Cali G, Big Ed und K-Lou am Mic und den Reglern tätig gewesen. Mit dem knüppelharten Opener geht "UTCM" bereits steil nach vorne und auch die folgenden Songs "Fuck That Shit", "Let's Do It" (mit Marvin Gaye-Sample) und "Little Slut" zählen zu den besten Tracks der LP. Neben einigen sample-lastigen Instrumentals wurde auch wieder viel wert auf funkige Produktionen gelegt, was im Albumhiglight "I'm The Funkiest" gipfelt. Natürlich gibt es hier auch den ein oder anderen Song der nicht so zu überzeugen weiß, wirklich schwaches Material gibt es hier überraschenderweise aber auch nicht zu verzeichnen. Sicherlich der beste Release des damals noch sehr jungen NL-Katalogs.
Zitat von Free@Score: Ich glaube das ATL Album ist hier falsch, habe jetzt auf mehreren Seiten gelesen, dass das im Februar 1993 erschienen ist. Auf dem Backcover steht sicher (c) 1992, was aber oft bei Alben steht, die am Anfang eines Jahre erschienen sind, da der Tonträger bereits im Vorjahr gepresst wurde.
Das hab ich zuerst auch gedacht (siehe mein Foto mit CDs von 1993, da ist die mit dabei). Allerdings hab ich neulich einen Tadel von Denniz (aka too_much_trouble auf ugrap) bekommen, weil er mir versichert hat, dass das Album VOR "The Chronic" rauskam. Daher hab ich es für dieses Jahr gepostet. :smt003
Schöne Reviews übrigens. :smt001 Von mir bleiben noch 4 Alben, die ich besitze und reviewen möchte ("The Chronic" wie mal erwähnt ganz zum Schluss). Ein paar mir unbekannte werde ich auch ausgraben, aber solche wie z.B. von MC Ren oder P.K.O. lasse ich aus, weil ich die in echt mir noch besorgen möchte. Hab mir ein paar unbekannte, interessante Sachen ausgegraben, die die kommenden Wochen gestrudelt werden.
Gutes Debütalbum der RBL Posse. Insgesamt als Gesamtwerk ziemlich stimmig, so ein richtiges Highlight fehlt mir hier aber irgendwie. Am besten gefallen mir "More Like An Orgy", "Don't Give Me No Bammer Weed" und mein bisheriger Favorit "Remind Me". Weiß gar nicht warum Score als Track mit gutem Beatswitch den Titeltrack nennt, bei "Remind Me" kommt der Switch doch viel cooler.