Location: Houston, Texas Label: Rap-A-Lot Records Besondere Features: /
Bei Raheem handelt es sich um eines der Gründungsmitglieder der Geto Boys, verließ die Gruppe aber noch vor dem ersten Albumrelease und droppte in den nächsten Jahren selbst zwei Soloalben auf Rap-A-Lot. Das zweite Album erschien 1992 und trug den Titel "The Invincible". Würde RAL nicht im Credits stehen, man würde dieses Werk nicht als solches erkennen: Features fehlen komplett, Ähnlichkeit mit anderen RAL Releases hat das Album auch kaum welche, was aber nichts schlechtes sein muss. Nachdem man zwei unnötige Skits gleich am Anfang überwunden hat, folgen mit "5th Ward" und "Kiss The Bridge" zwei sehr coole und chillige Nummern, an die der Rest leider kaum anschließen kann. Das Problem des Albums ist nämlich, dass ab hier nichts aufregendes mehr passiert. Nummern wie "Death In the Arena" oder "Underground Jugglin'" dümpeln durch lange Laufzeit und langweiligen Beats vor sich hin. Hier und da gib es auch Tracks wie "Badness Again" mit dominierenden, aber öden Reggae Einfluss. Gegen Ende gibt?s mit "Shade Tree Gangsta" aber noch eine Perle. Zwar ist dem selbstbetitelten Unbesiegbaren kein wirklicher Ausfall gelungen, aber jetzt verstehe ich auch, wieso dieses Abum nicht mit anderen RAL Klassikern aufgezählt wird und gern in der Versenkung verschwindet. Ironischerweise klingen alle Songs aus den Anspieltipps von mir sehr gut, leider sind das die einzigen Lichtblicke die das Album hat. Also bitte nicht davon täuschen lassen.
Location: Various Label: SOLAR Records Besondere Features: /
Innerhalb des Zeitstrudels darf man den Soundtrack von ''Deep Cover'' auch nicht vergessen. Auch wenn hier kaum Rap Songs vertreten sind, so wird hier für den West Coast Sound ein wichtiger Schritt nach vorne getan. Als Opener hat man nämlich den Titeltrack aus den Händen von Dr. Dre gewählt. Hierbei handelt es sich um dessen ersten Song nach der N.W.A. Ära. Der Beat ist noch relativ rau und hart, aber wird bereits von ersten G-Funk Elementen begleitet, zudem feiert einer der charismatischsten Rapper aller Zeiten hier sein Debüt: Snoop Doggy Dogg. Dre und Snoop harmonieren einfach wunderbar miteinander und verwandeln den Opening Track des Soundtracks in eine echte Bombe. Leider war es das auch schon mit echten Highlights, denn abgesehen von ''Deep Cover'' findet sich in der Abteilung Rap Music nur ein Remix von Kokanes Song ''Nickel Slick Nigga'', der ganz ordentlich geworden ist. Der Rest des Albums stellt eine Mischung aus Pop, R'n B, Soul und New Jack Swing Songs dar. Keiner davon ist wirklich schrecklich, und ehrlich gesagt haben diese early 90s Pop Songs auch einen gewissen Charme. Doch vom Hocker reißt einen das nicht. Aber für den Titeltrack und ein paar ordentliche Non Rap Songs lohnen sich die paar Cents, für die man das Album heute kriegt, schon.
Location: Houston, Texas Label: Rap-A-Lot Records Besondere Features: The Terrorists, K-Rino, Point Blank, Scarface, Willie D, Seagram
Ganksta N-I-P, der selbsternannte craziest motherfucker on earth, veröffentlichte 1992 sein Debütalbum "The South Park Psycho" über Rap-A-Lot Records und was hier passiert ist herausragend und verstörend zugleich. NIP liefert einen vertonten Horrorfilm mit kranken Fantasien übers Morden, Sex, Drogen und Gewalt und nimmt dabei nicht im Ansatz ein Blatt vor den Mund. Die ebenfalls für ihren rauen Ton bekannten Geto Boys klingen dagegen wie zahme Schäfchen. Alleine wie der South Park-Rapper nach dem Intro mit "Horror Movie Rap" einsteigt beschreibt eigentlich fast alles wissenswertes über dieses Album. Dort wird auch direkt klar, was einem für eine musikalische Untermalung erwartet. The Terrorists, John Bido, Doug King und D.J. Crazy C haben mit gruselig klingenden, brutalen und knüppelharten Beats die perfekte Soundunterlage für Ganksta N-I-P geschaffen. Ein weiterer, herausragender Tonträger der frühen Rap-A-Lot-Zeit.
Location: Bronx, New York Label: Payday Records Besondere Features: Big L, Diamond D, Lord Finesse
Showbiz & A.G. gehören zur, vor allem unter Eastcoast-Fans, legendären Gruppierung D.I.T.C. und auch das Debütalbum der beiden Jungs aus der Bronx wird nicht selten als Klassiker bezeichnet. Geboten wird ein abwechslungsreiches und jazziges New-School-Album mit coolen Raps. Produziert wurde das ganze ausschließlich von Showbiz selbst, lediglich das härtere "Hard To Kill" und "Soul Clap" wurden von Diamond D produziert und zählen sogar zu den Highlights von "Runaway Slave". Weiterhin würde ich die smoothen "40 Acres And My Props" und "Hold Ya Head" sowie das brummende "He Say, She Say" hervorheben. Insgesamt ein durchaus solides Album, auch wenn mir hier der ein oder andere Track nicht ganz so gut gefällt.
Die Video-Version von "Fat Pockets" ist ein Remix von der Single-Veröffentlichung und unterscheidet sich somit von der Album-Version. Der Remix gefällt mir deutlich besser als das Original und ist auch insgesamt besser als alle anderen Tracks vom Album. Starke Nummer und vor allem ein extrem dicker Beat!
Location: Los Angeles, Kalifornien Label: Ain't Jokin Records ? Besondere Features: /
Neben den bekannten Bloods & Crips aus LA gibt es auch die Rap Crew N.O.T.S., welche sich zu den Crips zählen und deren Farbe auf jeden ihrer Releases repräsentieren. In der Mitte der 90er Jahre veröffentlichte die Gruppe, welche zu verschiedenen Zeiten aus 4 bis 6 Mitgliedern bestand, 3 Alben die heute zu fantastischen Preisen online angeboten werden. Lyrisch gibt es wie zu erwarten rauen, authentischen Gangsta Rap auf die Ohren. Typisch für die Zeit orientiert man sich an dem West Coast funkigen Soundbild. Die Aufnahmequalität bremst den Spaß aber leider etwas, da durch wohl nicht vorhandenes Budget für gutes Equipment diese etwas komisch und recht leise klingt. Die häufig vorkommenden Skits am Ende und auch innerhalb der Songs, wo ein Haufen Typen einfach irgendeinen Scheiß labern, stört den Hörfluss auch.Sieht man davon ab, handelt es sich bei dem Album der echten Gangster um ein unterhaltsames Album aus LA, das auf große Höhepunkte aber auch echte Skipmomente verzichtet. Die nächsten Alben werde ich mir bei den folgenden Jahren auch noch reinziehen, die sollen ja sehr geil sein.
Location: Compton, Kalifornien Label: Death Row Records ? Besondere Features: Death Row Inmates
Das Beste kommt zum Schluss. Am Ende von 1992 wurde am 15. Dezember das Album veröffentlicht, dass die Rap Szene immens beeinflusste und deren Sound für die nächsten Jahre vorgeben sollte. Nach der Trennung von N.W.A. und seinem Song ''Deep Cover'' mit Snoop Dogg folgte als Debüt für das damals junge Label Death Row Records die legendäre ''The Chronic''. Entgegen einiger falscher Angaben von Fans handelt es sich nicht um die ersten G-Funk Sounds der Welt, aber es war das erste Album dass mit diesem neuen Style vollgestopft war, ohne überladen zu wirken. Zum einen hat Dr. Dre mit Songs wie ''Let Me Ride'' oder ''Nuthin' But A G Thang'', welche beide als Singles große Hits wurden, gezeigt welche krasse Qualität man mit dem neuen Synthesizer Sound erlangen kann, zum andern wird aber auch durch eher härtere Songs wie ''The Day The Niggaz Took Over'' oder ''A Nigga Witta Gun'' Abwechslung hereingebracht. Natürlich bestreitet Dre diese musikalische Traumreise nicht allein, so sind alle neuen Death Row Mitglieder wie Snoop Dogg, der Dogg Pound, Lady of Rage, RBX und Nate Dogg von der Partie. Vor allem Snoop legt hier so viele tolle Performances her und harmoniert mit Dr. Dre einfach perfekt. Als ich das erste Mal ''Fuck Wit Dre Day'' gehört habe, verliebte ich mich sofort in das Album und den Westcoast G-Funk Sound. Damals schon war ''The Chronic'' ein für mich perfektes Album, woran sich bis heute nie etwas geändert hat. Es ist ein musikalisches Meisterwerk und eines der Alben, die ich am meisten gehört habe.
1991 war schon ein gutes Jahr, doch 1992 setze den eh schon qualitativ guten Hip-Hop Releases nochmal einen drauf. Der Sound entwickelte sich weiter, die Produktionen klingen noch ausgearbeiteter, zudem wird am Ende des Jahres mit ''The Chronic'' der Paukenschlag gesetzt, der den Sound vor allem im Westen und auch Süden für die nächsten Jahre prägen sollte. Die Top 10 zu erstellen, sowohl Alben als auch Songs, erwies sich als sehr schwer, da es immer schwerer fällt, bei der Anzahl an guten Alben & Songs auf nur 10 Stück sich zu begrenzen. Besonders schwer fiel mir die Wahl bei dem einen Song aus der Chronic, am liebsten hätte ich 10 auf einmal verlinkt, das hätte aber eine sehr langweilige Liste ergeben. Es gibt noch ein paar Releases, wie u.a. das Willie D oder Ganksta NIP Album, dass ich auf jeden Fall noch haben will, allerdings möchte ich gerne warten, bis ich die CDs OG habe, da ich mir vor allem vom NIP Album was erwarte. Freue mich schon drauf, wenn wir '93 beginnen, da sollen ja auch die coolsten Menschen geboren worden sein.
arkred">LIEBLINGSALBEN- TOP 10
#1 Dr. Dre - The Chronic Bewertung: arkred">10/10
#2 Ice Cube - The Predator Bewertung: arkred">8.5/10
#3 RBL Posse - A Lesson To Be Learned Bewertung: arkred">8/10
#4 Gang Starr - Daily Operation Bewertung: arkred">8/10
#5 Compton Most Wanted - Music 2 Driveby Bewertung: arkred">8/10
#6 UGK - Too Hard to Swallow Bewertung: arkred">8/10
#7 Big Mello - Bone Hard Zaggin Bewertung: arkred">8/10
#8 Above The Law - Black Mafia Life Bewertung: arkred">8/10
#9 JT The Bigga Figga - Don't Stop 'Til We Major Bewertung: arkred">7.5/10
#10 Too $hort - Shorty The Pimp Bewertung: arkred">7.5/10
Zitat von Free@Score: Hast du nicht letztens die Baby Geto Boys im Einkaufs-Thead gepostet? Die ist doch auch von 92, wenn ich mich da nicht irre.
Von mir kommen noch ein paar Sachen.
Hab grade nachgeguckt, dachte das Teil wäre von 1993. Meine Dateien wurden auch beim konvertieren mit dem 93er Tagg versehen. Gleich mal korrigiert. Das Album kommt dann noch demnächst.
Fühl dich bitte nicht gehetzt! Kannst dir ruhig noch die Zeit nehmen für deine restlichen Beiträge.
Location: Compton, California Label: Ruthless Records Besondere Features: -
Kurz vor Weihnachten veröffentlichte Eazy-E die EP "5150: Home 4 Tha Sick", auf der mit "Merry Muthafuckin' Xmas" einer seiner wohl bekanntesten Tracks vertreten ist. Doch bereits auf dem ersten Song "Only If You Want It" wird mit einem von Glöckchen begleiteten Instrumental Weihnachtsstimmung verbreitet. Inhaltlich hat das Ganze natürlich nicht viel mit dem Fest der Liebe zu tun, sondern sortiert sich im Gangsta-Rap ein. Etwas anderes erwartet man von Eazy und auch nicht und die beiden übrigen Tracks "Neighborhood Sniper" und "N!ggaz My Height Don't Fight" haben dann auch als musikalische Unterlage zwei raue Beats. Insgesamt eine durchweg ordentliche EP von E.
Location: Oakland, California Label: Jive Besondere Features: MC Breed, Too $hort, Ant Banks
Nicht nur das Cover lässt erahnen, dass es sich bei dem zweiten Album vom Westcoast-Rapper Pooh-Man aka MC Pooh um Pimp-Rap handelt. Frauen, Sex und Geld sind auf "Funky As I Wanna Be" die Hauptthemen. Auch musikalisch wird einem im Albumtitel bereits die Richtung vorgegeben. Ant Banks liefert extrem smoothe und funkige Beats auf hohem Niveau. Alles in einem ein richtig gutes Album von Pooh-Man.